07. október 2016

30 Jahre bei CSI – Max-Peter Stüssi geht in Pension

Seit 30 Jahren arbeitet Max-Peter Stüssi bei der Redaktion von CSI. Nun geht er in Pension. Unser Redaktionsleiter Reto Baliarda hat den Jubilar interviewt.

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Max-Peter Stüssi, du hast 30 Jahre für CSI gearbeitet. Was hat dich motiviert, so lange hier zu sein?
Glaubensverfolgte lagen mir immer am Herzen. CSI war da für mich der ideale Arbeitgeber. Denn diese Organisation bemüht sich seit der Gründung, die öffentliche Aufmerksamkeit auf religiös verfolgte Menschen zu richten.

In unserer säkularisierten westlichen Gesellschaft nimmt die Ausrichtung unseres Handelns auf religiöse Fundamente zunehmend ab. Gerade deshalb ist es wichtig, sich für Glaubensverfolgte einzusetzen.

In den letzten 30 Jahren hast du viel mit CSI erlebt. Was hat dich speziell beeindruckt?
2004 besuchte uns Shahbaz Bhatti. Er war als erster Christ in Pakistan Minister für religiöse Minderheiten. Schon bei seinem damaligen Besuch in Binz sagte er, dass er bereit sei, für seine Anliegen für die Christen zu sterben. Sieben Jahre später, am 2. März 2011, wurde Shahbaz Bhatti erschossen. Das war für uns ein gewaltiger Schock. Ich habe Hochachtung für diesen tapferen Mann.

Vielleicht noch ein «positiveres» Beispiel: 2015 konnten wir mit Freuden zur Kenntnis nehmen, dass CSI nach 20 Jahren und über 100 Sudan-Reisen mehr als 100’000 Sklaven befreit hat. Diese Menschen waren aus dem heutigen Südsudan in den islamischen Sudan verschleppt und versklavt worden.

An welche Projektreisen erinnerst du dich besonders gerne?
1987 reiste ich mit anderen CSI-Vertretern nach Nicaragua. Das Regime wurde von der damaligen kommunistischen Sowjetunion unterstützt. Unsere Delegation durfte mit dem inhaftierten christlichen Menschenrechtler Lino Hernandez beten. Mir wurde damals bewusst, wie sehr internationale Solidarität Gefangenen die Gewissheit vermitteln kann, in ihrer Not nicht allein zu sein.

1990 überbrachte ich auf einer Peru-Reise persönlich dem Justizministerium Dokumentationen zu christlichen Gefangenen. Im damaligen Bürgerkrieg zwischen der kommunistischen Terrororganisation «Leuchtender Pfad» und der Armee waren sie festgenommen und willkürlich des Terrorismus bezichtigt worden. Kurz nach unserer Rückkehr waren alle sechs frei.

Du hast unzählige Berichte für CSI verfasst. Welche Texte hast du am liebsten geschrieben?
Am liebsten verfasste ich Berichte verbunden mit Protestkarten­aktionen. Regierende wurden zur Freilassung von bestimmten religiösen Gewissensgefangenen aufgerufen. Einige Inhaftierte kamen frei; wohl zumindest teilweise war dies CSI zu verdanken. Ich berichtete über die Freilassungen und hoffte damit, unserer Leserschaft die Botschaft zu vermitteln: Der aktive und persönliche Einsatz lohnt sich!

Was hast du für Pläne nach deiner Pensionierung?
Gerne möchte ich Texte ins Englische übersetzen, reisen und ein Buch schreiben. Auch werde ich mit meinem leidenschaftlichen Hobby, dem Chorsingen, weitermachen.
Reto Baliarda

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